Während Alkohol in Vietnam weit verbreitet und zu günstigen Preisen erhältlich ist, gehören die vietnamesischen Drogengesetze zu den schärfsten der Welt.
Alkohol in Vietnam
Bier ist im Land überall zu günstigen Preisen erhältlich – sowohl einheimische Marken wie Hanoi Beer und Saigon Beer als auch importierte Marken wie Tiger Beer und Heineken. Der französischen Kolonialzeit hat Vietnam auch einige gute Weine aus der Region um Dalat zu verdanken, da die Franzosen auch fern der Heimat nicht ohne ihren Rebensaft sein konnten. Im Vietnamkrieg kam der Weinbau vollständig zum Erliegen, doch seit einigen Jahren werden mit Hilfe australischer Winzer wieder einheimische Weine produziert.
Das beliebteste alkoholische Getränk des Landes ist jedoch der Reiswein, der im Norden des Landes „ruou gao“ genannt wird und im Süden „ruou de“. Eine selbstgebraute nicht-destillierte Variante ist der Partywein „ruou can“, der in großen Keramiktöpfen fermentiert wird und später durch lange Strohhalme getrunken wird.
Der Schlangenwein „ruou ran“, der in vielen Geschäften als Souvenir verkauft wird, gehört zu den sogenannten medizinischen Weinen („ruou thuoc“): Dabei wird destillierter Reiswein mit Kräutern, Gewürzen oder eben auch allen möglichen Tieren versetzt. Abgesehen davon, dass ohnehin niemand dem Wildern bedrohter Tierarten Vorschub leisten sollte, werden Flaschen mit Schlangen oder anderen Tieren in Deutschland vom Zoll konfisziert.
Bei erstaunlich billigem, importierten Alkohol wie Johnny Walker, Remy Martin oder Martini handelt es sich fast immer um Fälschungen. Im besten Fall erhält der Käufer gefärbtes Wasser, im schlimmsten Fall gepanschten Alkohol, deren Konsum öfter in der Notaufnahme der Krankenhäuser endet.
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Drogen in Vietnam
Der Besitz (und nicht alleinig der Konsum) von Drogen wird in Vietnam hart bestraft: Aus dem „Goldenen Dreieck“ von Laos, Burma und China kommen jedes Jahr große Mengen Opium und Heroin in das Land und schon der Besitz von 600 Gramm Heroin zieht die Todesstrafe nach sich.
Zwar wurde in Vietnam seit 2011 niemand mehr hingerichtet, doch gut 500 Menschen sitzen in den Todeszellen des Landes, darunter natürlich auch Ausländer. Wer mit kleineren Mengen erwischt wird, kann zu einem längeren Aufenthalt in sogenannte „Rehabilitationszentren“ geschickt werden. Statt Gruppengesprächen mit anderen Drogenabhängigen und Psychotherapien warten hier jedoch zwölf Stunden Zwangsarbeit pro Tag auf die Betroffenen, sowie eine Ernährung, die gerade vor dem Verhungern bewahrt.
Auch der Besitz von sogenannten „weichen Drogen“ wie Marihuana wird in Vietnam hart bestraft. Als eines der wenigen Länder weltweit ahndet man dabei auch schon den reinen Konsum: Wer also in gemütlicher Runde einen Joint geraucht hat und ohne ein einziges Gramm Haschisch „high“ von der Polizei erwischt wird, kann sich auf eine saftige Strafe gefasst machen. Die vietnamesische Justiz gilt zudem als hoffnungslos korrupt, so dass niemand auf einen fairen Prozess hoffen braucht. Ein Vorteil der Korruption ist, dass sich viele Polizisten auch bestechen lassen, wenn sie einen Touristen mit Marihuana erwischt haben. Berichten zufolge ist es vor allem in Saigon trotz allem ein Kinderspiel an weiche Drogen zu kommen.
Wer in HCM oder Nha Trang seine Haare lang trägt wird für einen Hippie gehalten und in den touristisch geprägten Straßen fast permanent gefragt, ob man Marihuana haben möchte.
Teilweise ist das ausgesprochen störend.
Spaßhalber hatte ich einmal, als mich jemand gefragt hat „Police, Police!“ gerufen. Es hat nichts bewirkt…